„An der Aufgabe kann man wachsen“

Der TC Geisenfeld zieht Bilanz zum bisherigen Verlauf der Winterrunde

Matchpraxis sammeln, als Mannschaft zusammenwachsen und vor allem Freude am Tennis haben. Darum geht es in der Winterrunde. Kurz vor der Winterpause: Hat der TC Geisenfeld seine Ziele bislang erreicht? Darüber hat der Pfaffenhofener Kurier mit Florian Bauer (38), stellvertretender Abteilungsleiter, und Fabian Eisenmann (35), einer der zwei Jugendwarte des TCG, gesprochen.

Mit rund 430 Mitgliedern gilt der TCG als zweitgrößter Tennisverein im Landkreis Pfaffenhofen. Drei Erwachsenen- (Herren 1, Herren 2 und Herren 30) und drei Jugendmannschaften (U12, U15 und U18) sind in der Winterrunde vertreten. „Hinter jeder Mannschaft stehen sicher zehn bis zwölf Leute, die das dann auch stemmen“, sagt Bauer. „Die Beliebtheit der Winterrunde, die wächst.“

Personelle Verstärkungen und ein harmonisches Mannschaftsgefüge

Vorrangiges Ziel sei es, den Spielrhythmus nicht zu verlieren und als Mannschaft zusammenzufinden. „Du musst nicht immer die besten Spieler haben, aber eine Top-Mannschaft kann auch viel bewirken, wenn der Spirit einfach passt.“ Und der Spirit scheint beim TCG zu passen. Bauer verweist auf die Neuzugänge Maximilian Deml und Christoph Berger, die die Herren 1 – und mit Berger zusätzlich noch die Herren 30 – verstärken. Auch das Engagement von Robert Lamprecht in der Herren 30 ist ihm zufolge ein Gewinn.

„Da kann manchmal jeder jeden schlagen“

Mit Blick auf die Tabellenplatzierungen sieht der stellvertretende Abteilungsleiter teilweise noch Luft nach oben, er warnt jedoch vor verfrühten Schlüssen. Während die Herren 1 (Landesliga 2, Gruppe 004 SU) und die Herren 2 (Südliga 3, Gruppe 042) jeweils am vorletzten und letzten Tabellenplatz überwintern, liegt die Herren 30 (Landesliga 2, Gruppe 016 SU) auf Platz zwei. Bauer stellt klar, dass die Aussagekraft der Platzierungen vor Weihnachten jedoch relativ gering ist. Grund hierfür ist die häufige Rotation der Spieler in den Mannschaften. „Da kann manchmal jeder jeden schlagen.“ Darüber hinaus wird die Winterrunde im Vergleich zur Sommersaison oft von den besonders leistungsstarken Spielern bestritten. Das zeigte sich beispielsweise beim Heimspiel der Herren 1 gegen den STK Garching am 9. Dezember. Mit Marko Krickovic traten die Garchinger mit einem ehemaligen Weltranglistenspieler (beste ATP-Platzierung 1427) an. „Das ist sehr herausfordernd, aber an der Aufgabe kann man wachsen“, ist der stellvertretende Abteilungsleiter des TCG überzeugt. Auch die Herren 2 habe es bislang mit sehr guten Gegnern zu tun gehabt und „dann leider einfach drei Mal zu null verloren“.

Auf die anstehende Sommersaison blickt Bauer vorsichtig optimistisch. Die Landesliga werde mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Die Matchpraxis in der Winterrunde helfe jedoch dabei, sich auf das Niveau der Spiele im Sommer einzustellen. „Da werden uns die Bälle schon anders um die Ohren fliegen, wie das vielleicht letztes Jahr noch war.“

Spaß am Tennis im Jugendbereich im Vordergrund

„In der Winterrunde haben alle bislang ziemlich auf den Deckel gekriegt“, fasst Jugendwart Fabian Eisenmann die bisherige sportliche Bilanz der Jugendmannschaften zusammen. So überwintern die Bambini 12 (Südliga 3, Gruppe 205) ebenso wie die Junioren 18 (Südliga 3, Gruppe 151) auf dem letzten, die Knaben 15 (Südliga 3, Gruppe 169) auf dem vorletzten Platz. Ungeachtet dessen sei das Interesse der Jugendspieler aber sehr groß an der Winterrunde, sodass heuer auch wieder eine U18-Mannschaft gemeldet werden konnte. Abgesehen vom sportlichen Wettkampf sei ein wesentliches Ziel der Winterrunde, dass die Jugendlichen am Ball bleiben und den Tennissport nicht aus den Augen verlieren, betont Eisenmann. Umso mehr freut es ihn, wenn sich Jugendliche im Verein einbringen und auch Verantwortung übernehmen. Als ein Positivbeispiel nennt Eisenmann Sophia Lehmair, die Mannschaftsführerin der U18. „Die macht das jetzt auch schon seit letztem Jahr, macht das wirklich gut.“ Lehmair versuche sicherzustellen, dass alle gemeldeten Spieler auch gleich oft spielen können, sodass sich keiner benachteiligt fühle. Diesen Leitsatz vertreten auch Eisenmann und seine Jugendwart-Kollegin Daniela Raasch. Der Spaß am Sport steht bei ihnen im Vordergrund. „Da sollen die Kinder spielen, die Lust haben. Da wird keiner ausgegrenzt bloß, weil er vielleicht ein bisschen schwächer ist als der andere.“ Auch Leonhard Finkenzeller (13) und Moritz Ernst (14) haben den Jugendwart beeindruckt. Beide engagieren sich nämlich sowohl in der U15 als auch in der U18.

Winterrunde endet im März

Was erhofft sich der Jugendwart von der Winterrunde? „Ich würde sagen, ein Erfolg wäre es für alle drei Mannschaften, wenn sie im Mittelfeld landen, weil eben die Konkurrenz so stark ist und weil wir halt wirklich auch versuchen, alle spielen zu lassen.“ Er stellt jedoch klar: Wenn dieses sportliche Ziel nicht erreicht werde, die Kinder aber Spaß am Tennis hatten, sei das auch schon ein Erfolg. An Möglichkeiten, diese Ziele zu erreichen, mangelt es nicht. Denn die Winterrunde geht noch bis Ende März.

Text: Korbinian Klinghardt